Sonntag, 16. März 2014

Pilzgänge an der Wuhle - Januar 2014

Exkursionsgebiet: Ahrensfelder Berge bis Biesdorfer Höhe.

Pilzfunde: Austernseitlinge (PLEUROTUS OSTREATUS), Judasohren (AURICULARIA AURICULA-JUDAE), Samtfussrüblinge (FLAMMULINA VELUTIPES), Fleischroter Gellertbecher (ASCOCORYNE SARCOIDES), Goldgelber Zitterling (TREMELLA MESENTERICA), Schiefer Schillerporling (INONOTUS OBLIQUUS), Gemeiner Spaltblättling (SCHIZOPHYLLUM COMMUNE), Trompetenschnitzling TUBARIA FURFURACEA), Zunderschwamm (FOMES FOMENTARIUS), Winterstielporling (POLYPORUS BRUMALIS), Trameten (nicht näher bestimmt), Baumpilz (nicht näher bestimmt).

Hinweis: Doppelklick vergrössert die Bilder.


Die Bedingungen für Winterpilze waren im Januar nicht optimal. Streckenweise zu warm und zu trocken. Winterpilze brauchen Temperaturen um den Gefrierpunkt um Fruktifizieren zu können. Viele Pilze vertrockneten während des Wachstums, so das sie ihre optimale Grösse nicht erreichten.

Diese Austernseitlinge, auch Kalbfleischpilz oder Austernpilz genannt, fand ich an Totholz. Zu wenig Regen und zu warme Temperaturen liessen Sie vertrocknen.
Foto: Austernseitlinge (Speisepilz)


Bei den Judasohren hatte ich etwas mehr Glück. Nach einigen Regenschauern fand ich diese herrlichen Judasohren an Holunder. Das Judasohr ist auch unter Holunderpilz, Wolkenohrpilz, Mu-Err oder Chinesische Morchel bekannt. In der Chinesischen Küche wird er häufig genutzt. Er gilt dort auch als Heil- und Vitalpilz und kommt in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) zur Anwendung. Es werden ihm Blutdrucksenkende und Cholesterinsenkende Wirkung zugeschrieben.
Collage: Judasohren (Speisepilz, Heil- und Vitalpilz)


Einen sehr guten Fund machte ich unterhalb des Kienberges. Dieser Holunderbaum war von oben bis unten mit Judasohren in bester Qualität übersät. Ein wahrlich sehr schöner Fund.
Foto: Judasohren (Speisepilz, Heil- und Vitalpilz)


Für mich immer wieder ein schöner Anblick, wenn sie wie hier so schön knäuelig zusammen wachsen.
Foto: Judasohr (Speisepilz, Heil- und Vitalpilz)


Viel Freude habe ich auch damit, Pilze in ihrer natürlichen Schönheit Fotografieren zu können.
Foto: Judasohr (Speisepilz, Heil- und Vitalpilz)


Dieses Judasohr fand ich an einem frostigen Tag auf dem Kienberg.

Fotos (2): Judasohr vor und nach Berührung.


Ich denke, bei diesem Bild wird verständlich, weshalb dieser Pilz JudasOHR heisst.
Foto: Judasohr (Speisepilz, Heil- und Vitalpilz)


Anfang Januar waren die Wetterbedingungen für Samtfussrüblinge einigermassen in Ordnung. So das ich vereinzelt einige "Nester" von diesem wohlschmeckendem "Suppenpilz"  in sehr guter Qualität fand. Hier wächst er vorwiegend an Weide. Auch er gilt als Heilpilz und Vitalpilz. Es werden ihm u.a.: krebshemmende, blutdrucksenkende und positive auf die Leber, sowie auf den Magen wirkende Kräfte zugeschrieben.
Collage: Samtfussrüblinge an Weide (Speisepilz, Heil- und Vitalpilz)


Vom Sammeln überständiger Pilze muss man unbedingt absehen. Wie das untere Bild der Collage zeigt, ist bei diesem Pilz schon ein anderer Pilz mit der Zersetzung beschäftigt. Aus eigener Erfahrung weiss ich, das der Verzehr solch überständigen Pilze zu sehr unangenehmen Folgen führen kann. Brechreiz und Durchfall mit nachfolgender Magenverstimmung waren die Folge. Solche Pilze sollte man dann doch lieber stehen lassen.
Collage: Samtfussrüblinge (Speisepilz, Heil- und Vitalpilz)


Die Samtfussrüblinge auf den unten abgebildeten Fotos sind genau die Richtigen für eine wohlschmeckende Pilzsuppe oder als Beilage für eine Hühnersuppe.

Fotos (3): Samtfussrüblinge an Weide (Speisepilz, Heil- und Vitalpilz)


Dieser kleine Pilze, der sich hier aus den Gängen von anderen Holzbewohnern an das Tageslicht drängelt, dürfte wohl der Fleischrote Gallertbecher sein.
Collage: Fleischroter Gallertbecher (Ungeniessbar)


Der Goldgelbe Zitterling begegnet mir sehr häufig im Auwald. Er ist immer wieder sehr schön anzusehen. Ich finde aber, das er sehr schwer zu Fotografieren ist.
Foto: Goldgelber Zitterling (Ungeniessbar)



Hierbei handelt es sich nicht um einen Gorilla, der sich vor mir im Baum (Birke) verstecken will, sondern um den Schiefen Schillerporling, auch Sibirischer Chagapilz genannt. Der Chagapilz gilt als einer der wirksamsten Heil- und Vitalpilze überhaupt. Aus ihm wird u.a. ein Heiltee erstellt, der ein breites Wirkspektrum haben soll. Anwendung findet er u.a. bei Problemen des Magen-Darmtraktes. Auch zur Behandlung von Schuppenflechte wird er genutzt. 

Foto und Collage: Schiefer Schillerporling an Birke (Ungeniessbar, Heil- und Vitalpilz)


Der Gemeine Spaltblättling ist relativ oft anzutreffen .
Foto: Gemeiner Spaltblättling (Ungeniessbar/Giftig)


Der Trompetenschnitzling ist ein häufig anzutreffender Pilz an der Wuhle.
Foto: Trompetenschnitzling (Ungeniessbar)


Ab und zu ist auch einmal der Echte Zunderschwamm wie auch der Winterstielporling anzutreffen.
Foto: Zunderschwamm an Birke (Ungeniessbar)


Foto: Winterstielporling (ungeniessbar)


Besonders schön sind auch immer die Trameten (noch nicht näher bestimmt) anzusehen.








Fotos (8): Trameten (nicht näher bestimmt), (ungeniessbar)


Baumpilz an Erle, noch nicht näher bestimmt.
Foto: Unbekannt


 Literaturhinweis zu Heil- und Vitalpilze:

1. Taschenlexikon der Pilze Deutschlands. Guthmann/Hahn/Reichel 2011.
2. Apotheke der Heilpilze. Berg/Lelley 2013.


Hinweis: Pilze nur bei 100% iger Sicherheit sammeln und verzehren. Bitte keine Pilze anhand meiner Bilder und Bestimmungen sammeln und/oder verzehren. Keine Verzehrfreigabe anhand meiner Bilder und Bestimmungen. Freigabe zum Verzehr nur beim Pilzberater und/oder Pilzsachverständigen vor Ort.


Weitere Berichte und Funde gibt es auf Passion Pilze sammeln im Pilzticker Berlin.

Über Kommentare würde ich mich freuen.

Gruss von der Wuhle
Heinz Karp
Wuhlepilzeundco